Datenbankprogramm basierend auf Oracle7 zur
Katalogisierung
vornehmlich lateinischer Handschriften
von
Dr. Erwin Rauner, M.A.
(Kurzdarstellung vom 13. September 1997)
Die Datenbank in ihrer derzeitigen Gestalt ist an philologischen Gesichtspunkten
orientiert, beliebig erweiterbar in Hinblick auf den Interessenhorizont
anderer Disziplinen.
Zentraler Aspekt ist der Inhalt einer mittelalterlichen lateinisch geschriebenen
Handschrift: Welche Texte stehen in ihr, wie sind sie in der jeweiligen
Handschrift gestaltet. Überschriften, Initien, Buch- und Kapitelgliederungen
und deren Explicit und Kolophone gelten als substantielle Daten einer textphänomenologischen
Deskription, welche in Datenstrukturen abgebildet wird, um zu einer Textgeschichte
zu gelangen wie auch zu einer Überlieferungsgeschichte von Textgruppierungen.
Hinzutreten die Aspekte des Äußeren, der Kodikologie (Format,
Schrift, Provenienz etc.), sowie der der Rezipientengeschichte (Schreiber,
Besitzer, Leser).
Zu allen Teilen können bildliche Daten (Images der Objekte oder
von Quellen) eingefügt werden (nach Wunsch).
Zentraler Gesichtspunkt ist die Übersichtlichkeit und Einfachheit,
die im Widerstreit mit der Multifunktionalität der einzelnen Bestandteile
liegt. Erfassung der Daten und ihre Abfrage sind mit minimiertem Aufwand
möglich. Daten können über vorstrukturierte ASCII-Texte
geladen werden oder über Maskeneingabe mit Datenbankunterstützung
erfaßt werden. Auch können sie exportiert werden (um gegebenenfalls
mit anderen Parametern oder Schlüsseln wieder eingelesen zu werden).
Recherche des eingegebenen Materials nach verschiedenen Gesichtspunkten, die zum Zeitpunkt der Erfassung noch nicht festliegen - Grundprinzip einer relationalen, zeitgemäßen Datenbankanwendung.
Edition des Materials als gedrucktes, durch Register erschlossenes, Buch (mittels des Satzprogrammes TeX) wie auch als Dateien im HTML-Format (etwa zur elektronischen Publikation oder Weiterverarbeitung in anderen Textsystemen).
Geplant ist das gesamte System auf das normierte Format von SGML einzurichten.
Die Applikation ist vollständig und ausschließlich mit Oracle©
(7.2 und den Developper 2000-Tools) erstellt, dem marktführenden,
industriell genutzten Standard-Datenbanksystem. Impliziert ist damit ein
sehr hoher Investitionsaufwand, dessen Amortisation (im Verhältnis
zu den Personal- und anderen Folgekosten) sich einstellen dürfte -
auf längere Sicht gesehen sicherlich. Plattformunabhängig. Entwicklungsfähig
durch Teilnahme am Industriestandard und dessen performanter Entwicklung.
Die Applikation entstand aus der täglichen Arbeit des Verfassers
seit 1988. Das seitdem gesammelte, noch nicht publizierte Material (eine
Datenbank lateinischer Petrarca-Codices) wie auch die erarbeitete Software-Anwendung
wurden verlustfrei über mehrere Releases der Oracle©-Software
geführt. Hoher Investitionsaufwand ist bereits geleistet - und es wird weiter
investiert, um diesen Teilbereich einer innovativen Philologie
leistungsfähig zu erhalten und in Konzepte einer letzteren, umfassenden,
einzubinden.